Schlagwort: NATO

  • Putinhysterie

    „Der Untergang des Abendlandes?  Grad war’s noch da – und dann verschwand es“ F.W. Bernstein Das Böse existiert und es heißt Putin. Diesen Eindruck vermittelt seit einiger Zeit ein nicht unerheblicher Teil der medialen Öffentlichkeit im sogenannten Westen (mit Westen werden hier, ein wenig vereinfachend, die liberal verfassten marktwirtschaftlichen Demokratien mit den USA und der…

  • Russlands Trump – Trumps Russland

    Russland ist anders. Jedenfalls behaupten das viele Russen gern, vor allem die an der Macht. Aber auch im Westen wird das mitunter gern geglaubt und erzählt. Aktuell gibt es zumindest in einem Punkt dazu eine (fast schon) wissenschaftliche Bestätigung. Während sich Mehrheiten in fast allen anderen großen Ländern wegen eines möglichen US-Präsidenten Donald Trump sorgen…

  • Was suchen wir in Putins Kopf?

    „Und Du glaubst echt, dass Dir zu ‚Putins Kopf’ etwas Neues einfällt?“ schrieb mein Redakteur bei den Russland-Analysen zurück, nachdem ich ihm das Thema dieser Notizen vorgeschlagen hatte. Eine vielleicht ein wenig flapsige, aber sicher berechtigte Frage. Zuletzt hatten vier Redakteure von „openDemocracy“ in der Nummer 313 der Russland-Analysen ausführlich erklärt, warum sie „keine Artikel über…

  • Konzilianz und Härte – vom Verlust der Putinschen Stabilität

    Mitte April stellte sich Wladimir Putin wie jedes Jahr im Fernsehen fast vier Stunden lang wohl ausgewählten Fragen des Volkes. Putin wirkte in der „Direkter Draht“ genannten Sendung viel verbindlicher als im Jahr zuvor. Er bemühte sich auf die Nöte der Fragenden einzugehen und wusste auf (fast) jede Frage eine (meist beruhigende) Antwort. Das war…

  • Hybrider Krieg!?

    „Alle sagen: der Kreml, der Kreml. Alle haben mir von ihm erzählt, aber selbst habe ich ihn kein einziges Mal gesehen.“ So beginnt Wenedikt Jerofejew sein berühmtes Poem „Die Reise nach Petuschki“. Wie dem verkaterten Moskauer Helden in Jerofejews Trinkerdrama mit dem Kreml, so geht es mir mit einer angeblichen Kreml-Erfindung, dem hybriden Krieg gegen…

  • Kränkung und Unschuld

    Die Kränkung ist eines der stärksten menschlichen Gefühle. Der Psychologe Reinhard Haller bezeichnet sie in seinem Buch „Die Macht der Kränkung“ gar, mit Bezug auf Kain und Abel, als das „Urmotiv des Urverbrechens“. Niemand könne sich ihrer Macht entziehen, denn eine Kränkung sei „ein Generalangriff auf das gesamte ich“. Wer lebt, wird gekränkt. Und umgekehrt…

  • 4, nein 1, nein 2 Russland!

    Noch vor weniger Jahren galt es als ausgemacht, dass die russische Gesellschaft sich zunehmend sozial und regional fragmentiert: in Modernisierungsgewinner und Modernisierungsverlierer; in (groß-)städtische Mittelschichten und abgehängte Landbevölkerung; in ein modern-postmodernes, profanes und ein vormodern-patriarchalisches, in Teilen tief religiöses Russland. Den öffentlich größten Widerhall dazu hatte wohl die von Natalja Subarewitsch im Herbst 2011 aufgestellte…

  • (Wirtschafts)Krise und Protest in Russland

    Vor zwei Monaten habe ich hier die Frage gestellt, warum es – trotz Wirtschaftskrise – bisher keine nennenswerten sozialen Proteste in Russland gegeben hat: „Nun sind wir im Jahr sieben der Wirtschaftskrise und der einzige, zugegebenermaßen (zu) kleine Aufstand war der des Protestwinters 2011/2012 aufgrund der Wahlfälschungen und Putins Rückkehr ins Präsidentenamt. Nennenswerte soziale Proteste…

  • Russland und die Türkei – nach dem Abschuss des russischen SU-24-Bombers

    Im russischen (Staats)Fernsehen wird der türkische Präsident Erdoğan seit dem Abschuss des russischen SU-24-Bombers vorige Woche so richtig fertig gemacht. Der wolle nur seine persönliche Macht ausweiten. Dazu lasse er die Verfassung ändern, manipuliere die Geschichte, unterdrücke die Opposition und höhle die demokratischen Institute aus. Außerdem sei seine Herrschaft nepotistisch und korrupt. Der Nachrichtenkanal Rossija-24…

  • Was will der Kreml in Syrien?

    Bevor ich mich an einer Antwort auf die in der Überschrift gestellte Frage versuche, sind zwei Vorbemerkungen nötig. Beide bringen an sich nichts Neues, ich habe auch in diesen Notizen immer wieder darüber geschrieben. Zum Verständnis der russischen Politik ist es aber nicht überflüssig, von Zeit zu Zeit an sie zu erinnern.