Die Besten der Besten

Heute hat Präsident Dmitrij Medwedjew „das erste Hundert“ der sogenannten „präsidialen Kaderreserve“ im Kreml versammelt. Nun klingt das Wort „Kader“ im russischen weit weniger sozialistisch-muffig als im Deutschen und jedes Unternehmen hat weiterhin eine Kaderabteilung, die nichts anderes macht, als die sehr deutschen Human Ressources Units. Trotzdem hat die Veranstaltung etwas Rührend-Hilflos-Schaudern Machendes. Medwedjew versucht nun mit seinem 1000-Kader-Programm das horizontal extrem undurchlässige (um nicht zu sagen: undurchsichtige) Putin-Regime für neue, talentierte, loyale, professionelle und andereweitig gute Leute durchlässig zu machen. Allerdigns mit putinschen Methoden. Eine nicht weiter genannte Expertengruppe hat die künftigen Führungspersonen ausgewählt. Einige der Experten, so wird kolportiert, hätten dabei mehr Einflus gehabt als andere und ihre Stimmen mehr Gewicht. Anstelle von öffentlichem Wettbewerb versucht es also auch Medwedjew mit Hinternzimmerklüngelei und Klientelwirtschaft. Wie gut die heute im Kreml versammelten Abgeordneten, Beamte, Bisnesmeny, Bürgermeister und Wissenschaftler auch jedweils sein mögen. Aus einem geschlossenen System mit seinen Begrenzungen (und der trügerischen kurz- und mag sein sogar mittelfristigen Sicherheit, jedenfalls in guten Zweiten), kommt man so nicht raus. 

Übrigens sind unter den ersten 100 (die Namen der anderen sind noch nicht veröffentlicht) 11 Frauen. Die Ältesten sind 48 Jahre alt, der jüngste 26.

Website des Kreml, hier: Kaderreserve


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